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1. Mai 2022

#34: E-Commerce Herausforderungen und Trends mit Uplifts Agentur Gründer Jona Eisenberger (Teil 1)

Freddy Braun - mad.Design GmbH
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Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Einzigartige Produkte und Herstellermodelle sind online am erfolgversprechendsten — Beispiel Wiedemann zeigt schnellen Skalierungspfad.
  • Amazon ist eine gute Startplattform für ein einzelnes Produkt, schafft aber Abhängigkeit und hohe Gebühren.
  • Eigener Online Shop bietet Datenhoheit, Retention und langfristige Profitabilität durch Bestandskunden.
  • Werbekosten steigen deutlich und Tracking wird schwieriger. Kurzfristig zahlt sich Paid Search am besten aus, langfristig SEO und E-Mail Aufbau.
  • Shop Optimierung kombiniert Design, Usability und Verkaufspsychologie und multipliziert funktionierende Produkte.

In dieser Folge spreche ich mit Jona Eisenberger von Uplifts über Chancen und Herausforderungen für Online Shops 2022. Wir vergleichen Amazon und eigene Shops, besprechen steigende Werbekosten, Customer Retention und konkrete Beispiele aus Agenturprojekten.

Für wen sich ein Online Shop lohnt

Ein Online Shop lohnt sich vor allem, wenn du eigene, schwer kopierbare Produkte hast oder bereits ein etabliertes Geschäft mit Kapital und logistischen Prozessen. Reine stationäre Händler mit Markenprodukten stehen online oft unter starkem Preisdruck und brauchen deutlich mehr Budget, um sichtbar und profitabel zu werden.

Ich erzähle hier die Wiedemann Story als Praxisbeispiel: 2019 begann ich mit Nico von Wiedemann Manufaktur zu arbeiten. Anfangs One Man Show mit einzigartigem Kaffeezubehör. Wir bauten einen Shop, unterstützten Instagram Marketing. Ergebnis: starkes Wachstum im ersten Jahr, drei Jahre später 15 Mitarbeitende, eigene Produktion, siebenstelliger Umsatz. Das zeigt: einzigartige Produkte plus gutes Setup skalieren schnell.

Amazon versus eigener Shop

Amazon:

  • Vorteile: sehr hohe Kaufintention, einfache Skalierbarkeit mit nur einem Produkt, oft schneller profitabel bei Paid Ads.
  • Nachteile: hohe Gebühren und Provisionen, starke Abhängigkeit von Amazon Regeln, Risiko von Sperrungen oder Rankingverlusten.
  • Strategie: Amazon sinnvoll als Einstieg und Trafficquelle, aber aktiv E-Mail Adressen und Markenbekanntheit außerhalb der Plattform aufbauen.

Eigener Online Shop:

  • Vorteile: Datenhoheit, volle Kontrolle über Customer Experience und Preise, bessere Marge bei steigendem Anteil Bestandskunden.
  • Nachteile: am Anfang meist höhere Marketingkosten, benötigt breiteres Produktsortiment und mehr operative Kapazität.
  • Langfristiger Wert: Eigener Shop ermöglicht Retention Marketing, E-Mail Listen, wiederkehrende Umsätze ohne Provisionsabgabe.

Traffickanäle und steigende Werbekosten

Die Preise für digitale Werbung steigen seit Jahren. Zwischen 2020 und 2021 sind CPMs deutlich angestiegen. Zusätzlich erschwert iOS Tracking das Targeting für Meta Ads. Das erfordert Anpassung in Kanalstrategie und Messung.

  • Paid Search auf Google liefert meist die beste Conversion weil Kaufintention hoch ist.
  • Paid Social ist großartig für Discovery und Conversion bei gezielter Kreativstrategie, aber teurer geworden.
  • SEO ist langfristig die stabilste und kosteneffizienteste Trafficquelle. Aufwand zu Beginn, dann nachhaltiger kostenloser Traffic.
  • E-Mail Capture erhöht die Profitabilität: Besucher zunächst an eine Mailingliste binden statt direkt aufs Produkt schicken.

Shop Optimierung und Conversion

Meine Arbeit mit Agenturpartnern wie Uplifts zeigt: Shop Optimierung wirkt als Verstärker für bereits funktionierende Produkte. Es reicht nicht, nur schön zu sein. Die Kombination aus Markenrelevantem Design, exzellenter Usability und Verkaufspsychologie bringt die besten Ergebnisse.

Operative Unterscheidung:

  • Große Shops mit 5 bis 10 Millionen Jahresumsatz profitieren von datenbasiertem A/B Testing zur kontinuierlichen Conversionsteigerung.
  • Kleine Shops mit wenigen hundert bis wenigen tausend Bestellungen brauchen einmalige Optimierungen und klare Usability Hebel.

Praktische Empfehlungen und nächste Schritte

  • Prüfe zuerst Product Market Fit. Schlechte Produkte bleiben schlecht, auch mit guter Optimierung.
  • Wenn du nur ein Produkt hast und hohe Margen, starte eventuell auf Amazon. Nutze Amazon aber strategisch, um eigene Kanäle aufzubauen.
  • Baue früh E-Mail Listen und Retention Maßnahmen auf. Bestandskunden reduzieren Werbeabhängigkeit.
  • Setze auf eine Balance aus Paid Search, Social Kampagnen und langfristiger SEO Investition.
  • Optimiere Frontend: klare Produktseiten, Verkaufspsychologie, Trust Elemente und schnelle Usability ab dem ersten Besucher.

Was folgt in der nächsten Folge

Im zweiten Teil gehen wir konkret in Taktiken für bestehende Shops: konkrete Optimierungshebel, A/B Test Ideen und Maßnahmen, um Margen und Conversion zu steigern.

Mehr Infos und Ressourcen:

  • Bonusmaterial und weiterführende Inhalte zu dieser Folge findest du auf omlg.de.
  • Wenn du bereits einen Shopify Shop betreibst und eine kostenlose Shop Analyse willst, schau bei Uplifts vorbei: uplifts.de.

Für wen lohnt sich ein Online Shop?

Ein Online Shop lohnt sich vor allem für Unternehmen mit einzigartigen, schwer kopierbaren Produkten oder für etablierte Händler mit Kapital und logistischen Prozessen. Solche Shops bieten langfristig bessere Margen durch Bestandskunden. Reine stationäre Händler mit handelsüblichen Markenprodukten stehen online oft unter starkem Preisdruck und benötigen deutlich mehr Budget, um profitabel zu werden.

Was sind die Vor- und Nachteile von Amazon gegenüber einem eigenen Online Shop?

Amazon: Vorteil hohe Kaufintention, schnelle Skalierbarkeit für ein Produkt und oft schneller Profit mit Paid Ads. Nachteil: hohe Gebühren, Abhängigkeit von Plattformregeln und Verlust von Kundendaten. Eigener Shop: Vorteil Datenhoheit, Kontrolle über Kundenerlebnis, bessere Margen bei hohem Bestandskundenanteil. Nachteil: anfänglich höhere Marketingkosten, mehr operative Kapazität und oft breiteres Sortiment notwendig.

Wie setze ich Amazon strategisch ein, ohne davon abhängig zu werden?

Nutze Amazon als Einstieg und Trafficquelle für einzelne Produkte und zum schnellen Markttest. Parallel aktiv E-Mail-Adressen und Markenbekanntheit außerhalb Amazons aufbauen (Packungsbeileger, Landingpages, Newsletter). Verwende Amazon-Umsatz, um in eigenen Shop, SEO und Retention-Maßnahmen zu investieren, statt ausschließlich auf die Plattform zu setzen.

Wie reagiere ich auf steigende Werbekosten und eingeschränktes Tracking (z. B. iOS)?

Kurzfristig auf Paid Search setzen, da Kaufintention und Conversion dort meist am höchsten sind. Paid Social für Discovery mit fokussierter Kreativstrategie einsetzen. Langfristig in SEO und Aufbau erster eigener First‑Party‑Daten (E-Mail‑Listen, CRM) investieren. Messung anpassen (aggregiertes Tracking, serverseitige Lösungen) und Retention stärken, um Werbeabhängigkeit zu senken.

Welche Traffic-Kanäle liefern die besten Ergebnisse für Verkäufe und Wachstum?

Paid Search liefert meist die besten kurzfristigen Verkäufe wegen hoher Kaufintention. Paid Social ist effektiv für Discovery und Conversion, wird aber teurer. SEO ist die stabilste, langfristig kosteneffizienteste Quelle. E-Mail-Marketing maximiert Retention und Customer-Lifetime-Value.

Was sind die wichtigsten Hebel zur Shop-Optimierung und Conversion-Steigerung?

Kombiniere markenrelevantes Design, exzellente Usability und Verkaufspsychologie: klare Produktseiten, Trust‑Elemente, schnelle Ladezeiten und einfache Checkout‑Flows. Große Shops profitieren von datenbasiertem A/B‑Testing; kleine Shops von gezielten Usability‑Hebeln und einmaligen Optimierungen.

Wie prüfe ich Product‑Market‑Fit, bevor ich viel in einen Shop investiere?

Validiere Nachfrage mit schnellen Tests: einzelnes Produkt auf Amazon oder Landingpage mit Paid Search, Messe Conversion‑Rate, Wiederkaufrate und Kundenfeedback. Wenn Produktakzeptanz und Wiederholungskäufe gering sind, bringen auch Design- und Conversion‑Optimierungen langfristig wenig.

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