#53: 5 Marketing Trends für 2023

Das Wichtigste auf einen Blick:

• Marketing ist teamübergreifend: Sales Customer Support, Produktentwicklung und Marketing müssen laufend Informationen austauschen.
• Videos bauen Vertrauen schneller auf als Text und gehören in Produktseiten und Kundenkommunikation.
• Steigere den Customer Lifetime Value durch durchdachte Kundenreisen vor und nach dem Kauf.
• Mobile User Experience entscheidet über Kauf oder Abbruch. Alle Infos müssen schnell und sichtbar sein.
• KI ist ein starker Assistent für Recherche und Rohtexte. Qualitätssicherung und persönliche Anpassung bleiben deine Aufgabe.

In dieser Folge fasse ich fünf Marketingtrends für 2023 zusammen, die ich aus meiner Arbeit bei mad.Design und aus Kundenprojekten beobachte. Es geht um konkrete Denkweisen und um Maßnahmen, die du direkt prüfen und umsetzen kannst, damit Marketing in deinem Unternehmen wirksamer wird.

Marketing als firmenweites Zusammenspiel

Ich sehe immer öfter, dass gutes Marketing nicht mehr alleine von einem Marketing Team kommen kann. Inhalte für White Paper, Webinare, Quizze, Produktseiten oder Fallstudien entstehen aus Fragen und Erfahrungen von Sales Customer Support und Produktteams.

• Beispiele aus der Praxis: Kundenanfragen an den Support führten bei einem Shop dazu, dass ein Gutscheinfeature auf die Produktroadmap gesetzt wurde.
• Wenn Sales wiederkehrende Einwände meldet, dann gehören diese Einwände in FAQ Produkttexte und E-Mail Flows.
• Wenn Product Development eine abgespeckte Version eines Produkts anbieten kann, dann testet ihr Marktakzeptanz deutlich schneller.
• Wenn ihr mit Agenturen arbeitet, dann sorgt dafür, dass mehrere Ansprechpartner intern direkt mit der Agentur sprechen und nicht nur die Geschäftsführung.

Praktische Maßnahmen:

• Regelmäßige Content Syncs zwischen Support Sales Produkt und Marketing.
• Ticket oder Feedbacksystem das Anfragen an Produkt und Marketing kanalisiert.
• Templates für Fallstudien damit Sales leicht Beispiele liefern kann.

Videos werden zentral für Vertrauen und Verkauf

Das Internet bewegt sich von Text über Bilder hin zu Videos. Videos geben schneller ein Gefühl für Produkt, Funktion und Marke. Sie schaffen Nähe und reduzieren Kaufbarrieren.

• Produktvideos erhöhen Conversion, weil sie Produktdetails zeigen und Vertrauen schaffen.
• Für Mode: kurze Clips mit Drehung und Lauf geben bessere Kauf-Einschätzung als ein Foto.
• Für erklärungsbedürftige Produkte: Gründer oder Anwender im Video zeigen Anwendung und Nutzen.

Konkrete Tipps:

• Füge kurze Produktvideos in Produktseiten ein.
• Zeige Menschen hinter dem Produkt.
• Nutze Video auch in E-Mails und Landingpages.

Customer Lifetime Value steigern durch Kundenreisen

Wenn Werbekosten steigen dann muss der Wert eines Kunden über die Zeit wachsen. Customer Lifetime Value zu erhöhen ist deshalb zentral für Profitabilität.

Beispiel aus meiner Arbeit: Für die Firma Löwenanteil haben wir E-Mail Sequenzen etabliert die nicht nur verkaufen, sondern Rezepte, Ernährungspläne und Nutzerstories liefern. Nach mehreren informativen Mails folgt ein Angebot. Das erhöht Wiederkäufe ohne Kunden zu nerven.

Konkrete Beispiele:

• Dynamischer Erstbestellgutschein der zeitlich begrenzt ist und so Kaufanreize setzt.
• E-Mail Sequenzen mit Mehrwertinhalten bevor wieder ein Verkaufsangebot kommt.
• Für Dienstleister: Blog, White Paper, Webinare als Leadmagneten und Grundlage für Folgekäufe.

Mobil optimiert heißt bessere User Experience

Ich habe selbst erlebt, wie ich auf der Suche nach einem Helm zu Amazon zurückgegangen bin, weil Shopseiten keine Größentabelle hatten oder Mobil schlecht bedienbar waren. Mobile Optimierung entscheidet über Kauf oder Abbruch.

• Alle entscheidenden Infos sichtbar und leicht zugreifbar machen zum Beispiel Größentabellen, Varianten, Auswahl, Versanddauer.
• Formulare und Bestellprozesse für kleine Bildschirme optimieren.
• Mobile-first Layout.

Quickcheck für mobile Shops:

• Ist die wichtigste Produktinformation ohne Scroll sichtbar?
• Gibt es eine funktionale Größentabelle?
• Lässt sich der Checkout mit wenigen Eingaben abschließen?

KI als Assistenz Tool nicht als Ersatz

Tools wie ChatGPT liefern schnelle Recherchen, Gliederungen und erste Texte. Ich nutze sie als persönlichen Assistenten. Die Stärke liegt in Geschwindigkeit und Ideenfindung. Die Schwäche liegt in fehlendem Ton und fehlendem persönlichen Input.

• Nutzen: Rohtexte, Content Outlines, Code Snippets, Ideensammlung, Reaktionsvorlagen.
• Gegenwart: Modelle basieren auf großen Datensätzen und liefern oft brauchbare Ergebnisse als Ausgangspunkt.
• Wichtig: Qualitätssicherung, Tonalität, Einbringen eigener Beispiele und Humor bleiben menschliche Aufgaben.

Wie ich KI einsetze:

• Erzeuge eine Outline mit der KI und fülle es dann mit eigenen Fallbeispielen.
• Verwende KI für repetitive Aufgaben und investiere Zeit in kreative Veredelung.
• Teste KI Ergebnisse auf Aktualität und Richtigkeit besonders bei Fakten und Zahlen.

Limitierung und Ausblick

KI entwickelt sich weiter. Für uns heißt das: produktive Assistenz bei gleichzeitiger Verantwortung für Qualität und strategische Entscheidungen.

Fazit und nächste Schritte

Die fünf Trends lassen sich praktisch angehen. Starte mit kleinen Tests und messbaren Zielen. Meine Empfehlung ist: 1. Marketing intern vernetzen 2. Produktseiten mit Videos ergänzen 3. Kundenreisen für vor und nach dem Kauf planen 4. Mobile Erlebnisse priorisieren 5. KI als Assistent nutzen, aber Ergebnisse anpassen.