In dieser Folge von Online Marketing leicht gemacht möchten wir Dir eine Marketing Umfrage-Methode vorstellen, dank welcher Du Deine Zielgruppe noch besser kennen lernst — und Dein Marketing in der Folge besser und gezielter ausrichten kannst.
Die Methode stammt von Sean Ellis und Morgan Brown, den beiden Autoren des Buches „Hacking Growth“.
Ellis und Brown beschreiben darin mehrere Fragen, die wir unserer Zielgruppe stellen sollten, um herauszufinden, ob unser Angebot den richtigen Nerv trifft.
Marketing Umfragen sind nichts Neues.
Im Gegenteil:
Umfragen gehören zu den ältesten Recherche und Analyse Tools, die uns Marketern zur Verfügung stehen.
Als man die Effektivität einer Anzeige noch nicht durch Facebook Pixel und Co. messen konnte, haben sich so genannte „Street Teams“ mit einem Klemmbrett bewaffnet und Menschen auf der Straße gefragt, ob sie sich an eine bestimmte Anzeige erinnern können, die sie in letzter Zeit gesehen haben. Und wenn ja — an was genau sie sich erinnerten.
Diese Methoden erscheinen in Zeiten des Internets fast schon archaisch. Doch die Idee dahinter ist immer noch relevant.
Marketing Umfragen geben uns einen Einblick in die Gedankenwelt unserer Zielgruppe
Umfragen geben uns einen Einblick in die Gedankenwelt unserer Zielgruppe. Ohne diesen Einblick wird es schwer, sich optimal zu positionieren und die Zielgruppe durch das eigene Marketing gezielt anzusprechen.
Die einzige Voraussetzung für den Erfolg einer Umfrage:
Die Fragen innerhalb der Umfrage müssen so formuliert werden, dass wir die Teilnehmer...
a.) nicht langweilen und
b.) trotzdem so viel als möglich daraus mitnehmen können.
Ellis und Brown empfehlen dazu die folgenden 6 Fragen, von welchen die erste auch direkt die wichtigste ist.
1. Wenn [Name unseres Produktes] von heute auf morgen verschwinden würde, wie enttäuscht wärst Du?
A.) Sehr enttäuscht
B.) Etwas enttäuscht
C.) Nicht enttäuscht, so hilfreich ist es nicht
D.) Ich nutze das Produkt nicht mehr
Die Formulierung der Frage lässt darauf deuten, dass diese primär für Neugründungen relevant ist. Doch [Name unseres Produktes] lässt sich ebenso gut durch [Name der Dienstleistung] oder [Name des Blogs/YouTube Kanals/ Podcast] abändern.
Nur weil wir eine Leistung bereits seit Jahren anbieten und damit Kunden finden, heißt das noch lange nicht, dass die Leistung — und die Auslieferung der Leistung — nicht weiter verbessert werden kann.
Wir selbst haben mit dieser Frage sehr gute Erfahrungen gemacht. Denn diese Frage gibt uns einen ehrlichen Blick auf unser Produkt — vor allem dann, wenn wir die Umfrage anonym halten. Entscheiden sich 40% oder mehr für Antwort A, so hat unser Produkt laut Ellis und Brown „Must-Have-Status“ erreicht.
Entscheiden sich weniger als 25% der Teilnehmer für Antwort A, so sollten wir unsere Positionierung und unsere Zielgruppe noch einmal überdenken, bevor wir mehr Holz in unser Marketing-Feuer legen.
Die folgenden 5 Fragen helfen dabei:
A.) Ich würde keine Alternative nutzen
B.) Ich würde folgende Alternative nutzen:
3. Was ist der größte Vorteil, den Du von [Name unseres Produktes] erhalten hast?
4. Hast Du [Name unseres Produktes] weiterempfohlen?
A.) Nein
B.) Ja (bitte verrate uns doch, wie du das Produkt beschrieben hast)
5. Wer würde Deiner Meinung nach am ehesten von [Name unseres Produktes] profitieren?
6. Wie können wir [Name unseres Produktes] verbessern und damit besser auf Deine Bedürfnisse eingehen?
Die Auswertung
Die Frage nach alternativen Produkten hilft uns, die Top-Konkurrenz und deren Produkte zu identifizieren. So entdecken wir Vorteile und Eigenschaften, die das Konkurrenzunternehmen für die Zielgruppe ansprechend machen.
Nicht immer stimmen unsere Einschätzungen mit den Einschätzungen unserer Zielgruppe überein. Frage 3 verrät uns, ob es hier Abweichungen gibt und, ob wir neue oder zusätzliche Produkteigenschaften einfügen oder deutlicher vermarkten sollten.
Frage Nummer 4 zeigt uns, ob unser Produkt Mundpropaganda-Potential hat und, ob unsere Marketing-Message mit den Beschreibungen eines Kunden übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, so finden wir hier die ein oder andere Inspiration.
Wie ein Kunde unser Produkt in seiner oder ihrer Empfehlung beschreibt, kann weitere Vorteile und Beschreibungen dieser Vorteile aufzeigen, die wir seither nicht beachtet hatten.
Frage 5 hilft uns beim Finden der richtigen Zielgruppe. Antworten auf Frage 6 geben uns Ideen für Produkterweiterungen. Zudem identifizieren wir hierdurch Probleme und Herausforderungen, die Kunden davon abhalten, unser Produkt weiterzuempfehlen.
Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass fast alle Fragen, offene Fragen sind. Anders als bei einer Multiple-Choice Antwort, kann ein Teilnehmer selbst bestimmen, wie — und wie ausführlich — er auf eine Frage antwortet. So wird der exakte Wortlaut des Teilnehmers festgehalten, was die durch die Umfrage generierten Einblicke umso wertvoller macht.
Wie und wo man eine Marketing Umfrage umsetzen kann
Umfragen lassen sich fast überall einbauen:
In E-Mails, auf der eigenen Website und in Social Media Posts. Je länger Dir eine Person folgt, desto eher greift das Gesetz der Reziprozität:
Wir Menschen sind gerne bereit, etwas zurückzugeben, wenn uns zuvor weitergeholfen wurde.
Wir bei mad.Design bauen unsere Umfragen aus diesem Grund gerne in unsere E-Mail Funnels (oder die unserer Kunden) ein und werben mit der Tatsache, dass die Umfrage in rund 5 Minuten abgeschlossen werden kann. Da wir zuvor bereits rund 7-10 E-Mails versendet haben, gibt es genug Personen, die mit ihren Antworten etwas zurückgeben wollen.
Tools, wie Typeform oder SurveyMonkey helfen Dir bei der Umsetzung Deiner eigenen Marketing Umfragen. Beide Tools geben Dir die Möglichkeit, die Umfrage zu personalisieren und an Deinen Markenauftritt anzupassen.
Apropos Markenauftritt:
Kein Markenauftritt ist ohne die eigene Website komplett. Mit keinem anderen Marketingwerkzeug kannst Du so viel umsetzen und erreichen, wie mit der eigenen Website.
Doch damit Deine Website auch ein Marketingwerkzeug wird — und nicht einfach nur die digitale Version Deiner Broschüre — darf diese keinesfalls so aussehen, wie die Deiner Konkurrenz.
Die 5 wichtigsten Prinzipien hinter einer verkaufsoptimierten Website lernst Du in unserem Whitepaper kennen. Wendest Du auch nur 3 davon an, bist Du Deiner Konkurrenz bereits ein großes Stück voraus.