Doch bei all diesen Trends achten wir sehr darauf, dass wir Dir Strategien, keine Taktiken an die Hand geben.
Im Netz gibt es viele gute, hilfreiche „Tipps und Tricks“ zum Thema Online Marketing. Ebenso viel finden wir, wenn wir nach „Marketing Trends“ googeln.
Denn während sich Tipps, Tricks und Taktiken auf einen kleinen Bereich des Puzzles konzentrieren, behält eine vernünftige Strategie das Gesamtbild im Fokus.
Gurus und Coaches sprechen gerne von Einsatz. Von harter Arbeit, von enormer Ausdauer und Durchhaltevermögen. Harte Arbeit ist wichtig, keine Frage.
Stell’ dir einmal vor, Du hättest einen etwas schüchternen Bekannten, der sich nicht traut, Frauen anzusprechen, sich gleichzeitig jedoch unbedingt eine Freundin wünscht. Würdest du deinen Bekannten in diesem Fall mit 100 verschiedenen „Sprüchen“ zur Gesprächseröffnung ausstatten und in die nächste Bar schicken? Wahrscheinlich nicht, oder?
Du würdest Dich zunächst um die Basics kümmern. Um sein Mindset, sein Selbstvertrauen, sein Auftreten im Allgemeinen. Sitzen die Basics, kommt der Rest von ganz alleine.
Ähnlich denken wir über die Marketing Trends nach, die wir Dir in dieser Folge sowie im folgenden Begleittext vorstellen.
Such’ in der Podcast App Deines Vertrauens nach Online Marketing leicht gemacht, um die Folge als Podcast zu hören, schau’ Dir das folgende Video an, wenn Du bewegte Bilder bevorzugst oder lies weiter, wenn Du eine schriftliche Zusammenfassung der Folge möchtest.
Marketing Trend Nr. 1: Meinungsbildner statt Verkäufer
Werbung im alten Jahrhundert war sehr einseitig:
Das werbende Unternehmen erzählte, Konsumenten sollten aufmerksam zuhören. Und weil es im alten Jahrhundert keine Möglichkeit gab, die Werbung zu umgehen — außer man drehte den Fernseher oder das Radio leiser — taten Viele genau das und hörten aufmerksam zu.
Weil Werbung einseitig war und Konsumenten keinen Weg hatten, auf die Werbung zu antworten, waren auch viele Werbeversprechen sehr groß — selbst dann, wenn das Produkt hinter dem Versprechen bestenfalls als „durchschnittlich“ beschrieben werden konnte.
Die sozialen Medien ändern diese Dynamik. Wir alle haben mittlerweile einen Weg, um auf Werbenachrichten zu antworten. Verkaufen im Web ähnelt deshalb mehr einem Dialog.
Logischerweise geht dieser Trend auch an der traditionellen Werbeindustrie nicht vorbei. Wie diese reagiert hat? Oft mit noch aufdringlicheren Maßnahmen:
Produktplatzierungen in Filmen, Fernsehsendungen oder in Musikvideos — Orte, an denen wir früher keine Werbung erwartet hätten. Und Orte an denen die meisten von uns auch keine Werbung möchten.
Während traditionelle „kauf von mir, kauf von mir, wir sind seit 1973 XYZ-zertifiziert, haben die beste Qualität und das tollste Team“-Werbemessages immer weiter an Effektivität verlieren, gewinnen die Werbemessages, die eigentlich keine Werbemessages im klassischen Sinne sind.
Folgendes Beispiel zeigt Dir, was wir meinen:
Unternehmen A versteckt sich hinter einem Haufen Imagetexte, einigen Referenzen und einer Menge klassischer Werbeversprechen — „die beste Qualität“, „ein flexibles, unterstützendes Team“, „wahnsinnig viel Erfahrung“. Wer hinter dem Unternehmen steckt, erfährt man höchstens über einige Bilder auf der Website.
Unternehmen B listet ebenfalls einige Referenzen und Verkaufsargumente. Unternehmen B hat allerdings auch ein Gesicht und eine Stimme, weil die Gründerin von Unternehmen B regelmäßig Videos auf YouTube veröffentlicht und einmal pro Woche eine Podcast Folge herausbringt.
Was denkst Du:
Welche der beiden Unternehmen kommt in Zeiten des Internets besser an, wenn man voraussetzt, dass beide ein fast identisches Produkt anbieten?
Wahrscheinlich sind wir uns hier einig.
Weil sich die Gründerin von Unternehmen B online zeigt, in ihren Videos Wissen vermittelt und ihre Zielgruppe auf ehrliche Art und Weise berät, baut sie nicht nur ihre Reichweite auf. Sie erhält gleichzeitig eine Menge Vertrauen und wird damit zu einer vertrauten Beraterin und Expertin, statt zu einer Verkäuferin im klassischen Sinne.
„Sie kenn’ ich, da kauf’ ich“ ist ein Effekt über den wir nicht hinwegsehen sollten! Persönliche LinkedIn Profile (vernetz' Dich hier mit uns) oder Twitter Accounts haben in 90% der Fälle mehr Interaktion, als Firmenprofile. Menschen wollen mit Menschen interagieren. Und Menschen wollen von Menschen kaufen.
Eben das ist auch unser Rat an Dich.
Der Marketing Trend weg von traditioneller, einseitiger Werbung ist hier, um zu bleiben. Was Leute schätzen ist ein vertrautes Gesicht in all der Flut an Angeboten und Werbemessages — nicht jemanden, der sie, wie auf dem Bazar, unterbricht und von der Seite voll quatscht.
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Marketing Trend Nr. 2: Besitz’ Deine Zielgruppe
Eine Website ist gerade deshalb so wertvoll, weil sie Dir gehört. Die sozialen Medien, so hilfreich sie auch sein können, verändern sich ständig und fragen Dich auch nicht, wenn sie eine Änderung vornehmen.
Wer enorm viel in die eigene Social Media Präsenz steckt, ohne die dort generierte Reichweite auf einen eigenen Kanal umzuleiten, wird irgendwann böse überrascht.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Du Deine Zielgruppe besitzt. Nicht wortwörtlich. Die E-Mail Adresse reicht völlig.
Denn so hast Du einen direkten Draht zu Deiner Zielgruppe. Du hast einen Weg, Deine potentiellen Kunden auf Deine Arbeit aufmerksam zu machen, Hintergründe zu erklären und Deine Präsenz auf anderen Plattformen zu bewerben.
Eine Website ist der Dreh- und Angelpunkt dafür. Bietest Du Deiner Zielgruppe hier etwas im Tausch gegen die E-Mail Adresse an — ein Whitepaper, eine PDF Checkliste, eine Videoserie, nicht einfach nur einen Newsletter mit „Updates“ — so erhöhst Du die Chance, dass Du die E-Mail Adresse auch erhältst.
Nun steht keine externe Plattform mehr zwischen Dir und dem Empfänger Deiner Nachricht. Genau deshalb raten wir all unseren Kunden dazu, Social Media zu nutzen, um Reichweite aufzubauen, diese Reichweite später jedoch auf die eigene Plattform zu lenken.
Marketing Trend Nr. 3: Investier’ in ein starkes Markenimage
Deine Marke ist nicht Dein Logo.
Auch nicht das, was Du in Werbetexten über Dich behauptest.
Deine Marke ist Deine Reputation. Das, was Menschen innerhalb Deiner Zielgruppe über Dich sagen, wenn Du nicht im Raum bist.
Eben deshalb sind Trends 1 und 2 so wichtig. Denn wer dem eigenen Unternehmen ein Gesicht gibt, mehr berät und weniger direkt verkauft und sich dabei darum bemüht, dass er einen direkten Kommunikationsdraht zur eigenen Zielgruppe hat, hat das eigene Markenimage selbst in der Hand.
Wir alle kennen mindestens ein Restaurant ohne eigene Website — oder irgendein anderes Profil im Netz. Wenn wir nach diesem Restaurant googeln, landen wir zunächst bei mehreren Bewertungsportalen.
Das ist theoretisch kein Problem, wenn die Bewertungen gut sind. Doch „das eigene Markenimage in der Hand haben“ sieht anders aus.
Google beschreibt, dass 80% aller Konsumenten online recherchieren bevor sie eine Kaufentscheidung treffen (Quelle). Wer das Netz nicht proaktiv mit den Inhalten bespielt, die andere idealerweise sehen sollten, gibt die eigene Reputation aus der Hand.
Nicht nur das:
Laut dem neuesten Shopify Trend Report möchten immer mehr Menschen von Marken kaufen, die für etwas stehen und eine Mission verfolgen (Quelle). Umso wichtiger ist deshalb, dass Du erzählst, was Du vorhast und warum Dein Unternehmen macht, was es macht.
Kundenbindung ist nicht nur einer der besten Wege zu einem vorhersehbaren Umsatz im Netz — Kundenbindung spart Dir tausende von Euros bei der Kundenakquise. Mel Ho, Senior Product Marketing Lead bei Shopify meint, dass die Kosten für bezahlte Werbung weiter steigen werden. Eine Kostensteigerung von 50% pro Jahr ist für viele Marken nichts Neues mehr.
Umso wichtiger werden Investments in die eigene Marke durch Inhalte auf Social Media, im firmeneigenen Blog oder Podcast. Content ist einer der besten Wege, die eigene Philosophie zu teilen, Reichweite aufzubauen und die Reputation der eigenen Marke zu gestalten.
Doch apropos Content:
Marketing Trend Nr. 4: Content ist nicht mehr King
Wie finde ich heraus, was andere lesen, hören oder sehen wollen?
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in den Podcast Folgen 18 und 21 (sowie im folgenden Video) ausführlich.
Denn einfach etwas veröffentlichen nur damit etwas veröffentlicht wurde, macht begrenzt Sinn.
Im Netz gibt es keinen Mangel an Inhalten — völlig egal zu welchem Thema.
Um aufzufallen brauchst Du deshalb nicht nur einen langen Atem. Du solltest Dich von Anfang an intensiv mit Deiner Zielgruppe beschäftigen.
Tools, wie Ubersuggest oder Answerthepublic, helfen Dir dabei. Letzteres zeigt Dir beispielsweise, welche Fragen im Netz zu einem bestimmten Suchbegriff gestellt werden. Beantwortest Du diese Fragen, bist Du in Sachen Relevanz bereits sehr gut aufgestellt.
Doch Content an sich ist mittlerweile nicht mehr alles.
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Die schiere Anzahl von Infos im Netz macht den Content besonders relevant, der klare Handlungsanleitungen im Gepäck hat. Während bessere Informationen in den 80ern noch einen echten Wettbewerbsvorteil mit sich brachten, steht „Dinge gebacken kriegen“ heute im Vordergrund.
Geh’ deshalb sicher, dass Dein Content jemanden von Ausgangsposition A zu Ziel B transportiert. Weniger „Tipps und Tricks“, mehr konkrete Leitfäden und Anleitungen.
Das ist besonders wichtig, wenn Dein Content die Form von Blogartikeln annimmt, die via Google gefunden werden sollen. Google möchte den eigenen Nutzern immer den Content auf der ersten Seite anzeigen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit am relevantesten für diese Menschen ist. Denn nur so geht Google sicher, dass Google weiterhin die #1 Suchmaschine bleibt — und Nutzer sich nicht anderweitig umsehen, weil ihnen die Suchergebnisse nicht liefern, was sie eigentlich möchten.
Google priorisiert eine hohe Informationsdichte sogar über andere Aspekte, die sich unmittelbar auf die Nutzererfahrung auswirken, wie beispielsweise eine hohe Geschwindigkeit der Website.
Für uns bedeutet das:
Lieber etwas länger, als kürzer. Denn je länger Deine Artikel, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Inhalte für Suchende relevant sind.
Marketing Trend Nr. 5: Personalisierung und Daten
So wertvoll gängige Strategien und eine gute Intuition auch sind:
Um Tests kommt man im Marketing nicht herum. Doch Tests funktionieren nur, wenn wir Daten sammeln. Nimm die klassische Plakatwerbung als Beispiel:
Wer eine Plakatwerbung aufhängen lässt, baut darauf, dass 5 Dinge zutreffen:
Hinzu kommt, dass man den Effekt der Plakatwerbung nicht messen kann. Im Internet sieht das dagegen ganz anders aus. Wer eine Anzeige schaltet, weiß, wie viele Menschen die Anzeige sehen, auf die Anzeige klicken und auf der Website später konvertieren.
Auch auf der Website kann man eine Menge Daten sammeln, um später bessere (Marketing) Entscheidungen treffen zu können. Angefangen von der Anzahl der Website Besucher und deren Standort über demographische Daten und das Suchverhalten der Nutzer bis hin zu Heatmaps und Session Recordings.
Vor allem Letzteres ist sehr aufschlussreich:
Heatmaps zeigen Dir, mit welchen Teilen der Website interagiert wird. Session Recordings zeigen Deine Website so, wie sie ein Besucher sieht— als würdest Du ihm oder ihr beim Surfen über die Schulter schauen.
Der Online Marketing Trend zu mehr Daten und Personalisierung ist ein Trend, von dem wir alle profitieren können, wenn wir eine fortschrittliche Analytics Software auf unserer Website einbinden.
Wenn Du dabei noch Unterstützung benötigst, dann melde Dich gerne per E-Mail bei uns.
Das Investment in eine Analytics Software zahlt sich langfristig doppelt und dreifach aus. Denn ohne diese Daten geht es Dir, wie den Werbetreibenden hinter einer Plakatwerbung:
Du weißt schlicht und einfach nicht, ob es funktioniert.
Nicht nur richten wir Deine Analytics-Software so für Dich ein, dass Du jederzeit weißt, wie mit Deiner Seite interagiert wird. Wir tun all das Datenschutz-konform.
Seit Dezember 2021 ist das übrigens gar nicht mehr so einfach. Denn der Europäische Gerichtshof hat die bekannteste Analytics-Software, Google Analytics, wegen Verstößen gegen das Datenschutzgesetz verboten. Bei mad.Design stellen wir Dich so auf, dass Du trotzdem jederzeit weißt, was auf Deiner Website passiert.
Marketing Trends 2022 — Fazit
Der Begriff „Trend“ ist nicht ungefährlich.
Denn weil das Internet Vieles zugänglicher, schneller und effektiver macht, haben viele — selbst etablierte Unternehmer — eine falsche Vorstellung von Erfolg im Netz:
Was nicht schnell zu mehr Umsatz führt, funktioniert nicht, wird abgeschrieben und durch eine weitere, vielversprechendere Taktik ersetzt.
Selbsternannte Online Marketing Experten nutzen diesen Wunsch nach schnellem Erfolg gnadenlos aus und versprechen in kurzer Zeit wahnsinnige Ergebnisse — vorausgesetzt man kauft ihren 1.500€ teuren Online Kurs, in dem man ihr wasserdichtes „System“ voller Geheimnisse, die Otto-Normal-Marketern verschlossen bleiben, kennen lernt.
Wer jedoch genauer hinschaut merkt, dass jede Plattform funktioniert. Vorausgesetzt man ist bereit, sich mit deren Spielregeln auseinander zu setzen und lange genug dabei zu bleiben.
Wichtiger als die Frage nach einer bestimmten Taktik — „welche Plattform sollte ich nutzen?“ — ist deshalb die Frage nach einer übergeordneten Strategie:
Fokussier’ Dich immer wieder auf diese Grundlagen. Der Fußballer, der andauernd einen Fallrückzieher versucht, hat vielleicht mal Glück. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass er ohne die Grundlagen — präzise Pässe, eine schnelle Ballannahme — nie wirklich in die Position kommt, einen Fallrückzieher effektiv einsetzen zu können.
Etwas Ähnliches gilt für uns:
Wer andauernd nach neuen Marketing Trends Ausschau hält, jagt wie ein Eichhörnchen von einer Nuss…äh Marketing Taktik… zur nächsten. Ohne jemals richtig anzukommen.