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1. September 2022

#42: Tik Tok Ads für Rock am Ring, Kontra K & SDP — Interview mit Brand Boosting

Freddy Braun - mad.Design GmbH
iTunes

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • TikTok erreicht deutlich weitere Zielgruppen als sein Ruf vermuten lässt und liefert sehr günstige Touchpoints; mit etwa 1.000 Euro Budget sind Millionen Impressionen möglich.
  • Authentizität funktioniert besser als Hochglanz. Für mittelständische Unternehmen ist einmal wöchentlich posten ein guter Einstieg.
  • Zuerst organisch testen, dann Paid starten. Ein typischer Testzeitraum bei uns sind zwei bis vier Wochen mit zwei bis vier Creatorn.
  • Paid Ads laufen getrennt vom organischen Algorithmus und sollten aussehen wie organische Videos. Call to Action erscheint früh im Video.

In dieser Folge spreche ich mit Maximilian Bitzer und Tim Meyer von BrandBoosting über TikTok als Werbeplattform und Reichweitenmotor. Wir beleuchten für welche Branchen TikTok passt, wie Content und Ads aufgebaut werden sollten und wie ein strukturierter Testprozess aussieht. Du bekommst praktische Tipps für den Einstieg und konkrete Zahlen aus unseren Kampagnen.

Warum TikTok jetzt eine ernsthafte Option für Unternehmen ist

Ich war anfangs skeptisch und dachte, TikTok sei nur Tanzvideos für junge Nutzer. Nach dem Gespräch mit Maximilian und Tim wurde klar, dass die Plattform viel breiter ist: Durchschnittsalter liegt bei etwa 26 Jahren, ältere Zielgruppen sind aktiv und sogar Nischen lassen sich finden. Aktuell ist TikTok noch vergleichsweise günstiger als etablierte Plattformen und eignet sich hervorragend, um schnell zu testen, welche Inhalte funktionieren.

Für welche Branchen TikTok funktioniert

Laut BrandBoosting funktioniert TikTok für sehr viele Geschäftsmodelle: Konsumgüter, E-Commerce, Events und Künstler, hochpreisige Dienstleistungen, Coaching und Recruiting. Besonders stark ist die Musik und Eventbranche, deswegen arbeiten die beiden auch mit Rock am Ring und Künstlern wie Kontra K.

Wie gutes TikTok Content aussieht

Die entscheidenden Eigenschaften sind Authentizität, kurze prägnante Stories und Wiedererkennungswert. Hochglanzvideos sind nicht nötig. Für Mittelständler ist einmal pro Woche ein realistischer und sinnvoller Rhythmus. Wer als Creator mehrere Posts am Tag produziert, kann deutlich häufiger veröffentlichen.

  • Formate, die funktionieren: Erklären, zeigen, Einblicke hinter die Kulissen, kurze Ausschnitte aus längeren Formaten.
  • Trendnutzung: Trends, Sounds oder Formate kreativ adaptieren statt 1 zu 1 kopieren.
  • Recycling: Inhalte aus YouTube oder Podcast können upgecycelt werden. Besser ist es, direkt für TikTok zu produzieren.
  • Länge: 15 bis 60 Sekunden sind üblich. Längere Ads sind möglich, aber die Message muss sitzen.

Organisch versus Paid Ads auf TikTok

Organischer Content hilft beim Gefühl für die Plattform. Sobald Content organisch funktioniert, kann man ihn ins Paid überführen. Paid Kampagnen laufen in einem eigenen Algorithmus und werden unabhängig vom organischen Feed ausgespielt. Wichtig ist, dass Ads wie organische Videos wirken.

Wichtige technische und strategische Details:

  • CTA im Ad: TikTok blendet nach wenigen Sekunden einen prominenten Call to Action ein. Das beeinflusst die Gestaltung des Creatives.
  • Link in Bio: Organisch gibt es nur einen Link im Profil. Ein Linktree empfiehlt sich, um verschiedene Zielseiten anzubieten.
  • Targeting: TikTok bietet weniger granulare Ortsfilter als Facebook. Viele Kampagnen werden bewusst breit ausgespielt und über Creatives gesteuert.
  • Influencer Ads: Über einen Ad Code kann man Creatives eines Influencers im eigenen Ad Manager ausspielen.

Budget, Reichweite und Kennzahlen

Konkrete Größenordnungen aus dem Gespräch:

  • Mit etwa 1.000 Euro erzielt man typischerweise rund eine Million Impressionen im DACH Bereich. International sind zwei bis drei Millionen Impressionen möglich.
  • Eine gute Click Through Rate liegt bei etwa fünf Prozent, wenn das Creative überzeugt.
  • ROAS Werte können stark variieren. Beispiel Kontra K: durchschnittlicher ROAS über die Kampagne 26. In den ersten Wochen gab es sogar Spitzenwerte mit ROAS 88. Solche Ausreißer sind möglich, aber nicht der Durchschnitt.

Fehler die du vermeiden solltest

Die häufigsten Fehler sind:

  • Zu aufwendige Produktion. Ein authentisches Smartphonevideo ist oft wirksamer als teures Set.
  • Unrealistische Erwartungen. TikTok ist kein Automatismus für sofortigen Millionenumsatz ohne Testing.
  • Spam und zu viele Posts ohne Lernprozess. Lieber testen und optimieren.
  • Inauthentische Positionierung oder falsche Claims, die in Kommentaren zerrissen werden.

Wie BrandBoosting mit Kunden arbeitet

So läuft eine typische Zusammenarbeit ab:

  • Erstgespräch zur Erwartungsklärung.
  • Technische Einrichtung von Pixel, Werbeanzeigenkonto und Business Account.
  • Erste organische Tests. Kunde produziert zwei bis drei Videos, um ein Gefühl zu bekommen.
  • Testphase über zwei bis vier Wochen mit zwei bis vier Creators. A-B Tests für Creatives und CTAs.
  • Optimierung der Ads und gegebenenfalls Anpassung der Shop Conversion. Transparentes Reporting.

Case Studies und Praxiserfahrungen

Highlights aus dem Gespräch, die Vertrauen schaffen:

  • Kontra K Kampagne: sehr hoher ROAS, TikTok hat daraus eine Case Study gemacht.
  • Zusammenarbeit mit Rock am Ring und weiteren Künstlern. Musik- und Eventbranche profitiert besonders von Viralität und Hook Snippets.
  • Allgemeine Erfahrung: mit geringem Budget lassen sich schnell Reichweite und Learnings einkaufen, die auf anderen Plattformen deutlich teurer wären.

Konkrete To Dos für deinen Einstieg

  • Lade die App herunter und verbringe Zeit mit dem Feed, um ein Gefühl zu bekommen.
  • Produziere zwei bis drei einfache Videos und poste ein erstes Video organisch.
  • Wenn ein Video organisch positiv performt, nutze es als Basis für eine kleine Paid Kampagne.
  • Plane einen Testzeitraum von zwei bis vier Wochen und messe CTR, Klicks und Conversion.
  • Nutze Link in Bio mit Linktree, um Besucher gezielt zu landen.

Mein Fazit als Host

Maximilian und Tim haben mich überzeugt: TikTok ist keine reine Tanzplattform mehr und bietet aktuell einen sehr attraktiven Markt zum Testen und Skalieren. Wenn du bereit bist zu experimentieren und authentische Inhalte zu liefern, solltest du TikTok ausprobieren. Für viele Kunden haben wir in der Testphase schnell klar erkennen können, ob Paid Ads sinnvoll sind oder ob besser in Produkt und Shop investiert werden sollte.

Wenn du tiefer gehen willst, empfehle ich: starte organisch, teste kurz und gezielt paid, und hole dir professionelle Hilfe, wenn du Kampagnen skalieren möchtest.

Ist TikTok für mein Unternehmen als Werbeplattform geeignet?

Ja. TikTok erreicht nicht nur junge Nutzer (Durchschnittsalter ~26), sondern auch ältere Zielgruppen und Nischen. Die Plattform ist aktuell vergleichsweise preiswert für Reichweite und eignet sich besonders, um Content- und Produktideen schnell zu testen.

Für welche Branchen funktioniert TikTok besonders gut?

TikTok eignet sich für viele Geschäftsmodelle: Konsumgüter, E‑Commerce, Events und Musik, hochpreisige Dienstleistungen, Coaching und Recruiting. Musik- und Eventbranche profitieren besonders von Viralität und Hook‑Snippets.

Wie sollte TikTok Content für Unternehmen aussehen?

Authentisch und kurz: prägnante Stories mit Wiedererkennungswert in 15–60 Sekunden. Formate wie Erklären, Zeigen, Behind‑the‑Scenes oder Ausschnitte aus längeren Formaten funktionieren gut. Hochglanz ist nicht nötig; Mittelständler können realistisch einmal pro Woche posten.

Wann sollte ich organisch testen und wann Paid Ads einsetzen?

Zuerst organisch testen, um zu lernen, welche Creatives funktionieren. Wenn organische Posts Performance zeigen, kann man sie in Paid Kampagnen überführen. Paid läuft in einem separaten Algorithmus und sollte wie organische Videos wirken. Typischer Testzeitraum: zwei bis vier Wochen mit zwei bis vier Creatorn.

Mit welchem Budget und welchen Kennzahlen kann ich rechnen?

Richtwerte: Mit ~1.000 Euro lassen sich im DACH‑Raum etwa 1 Million Impressionen erzielen (international 2–3 Mio). Eine gute CTR liegt bei ~5% bei überzeugendem Creative. ROAS variiert stark (Beispiel: Kampagne mit durchschnittlichem ROAS 26, Spitzen bis 88 möglich).

Welche technischen Aspekte und Targeting‑Regeln sind wichtig?

CTA erscheint früh in Ads, was das Creative beeinflusst. Organisch gibt es nur einen Link im Profil—Linktree empfiehlt sich. Targeting ist weniger granular als bei Facebook; viele Kampagnen laufen breit und steuern Performance über Creatives. Influencer‑Ads lassen sich per Ad‑Code im eigenen Ad Manager ausspielen.

Welche Fehler sollten Unternehmen auf TikTok vermeiden?

Häufige Fehler: zu aufwendige Produktion statt authentischer Smartphonevideos, unrealistische Erwartungen ohne Testing, Spam‑Posting ohne Lernprozess und inauthentische Claims, die in Kommentaren zerrissen werden.

Wie starte ich praktisch mit TikTok und einem Testcampagne?

Schritte: App herunterladen und den Feed studieren; zwei bis drei einfache Videos produzieren und organisch posten; bei positiver Performance ein kleines Paid‑Testbudget einsetzen; Testphase zwei bis vier Wochen mit 2–4 Creators durchführen; Pixel, Werbekonto und Business Account technisch einrichten; CTR, Klicks und Conversions messen und Ads optimieren.

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