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26. Oktober 2025

#142: Content Marketing einfach erklärt

Freddy Braun - mad.Design GmbH

Das Wichtigste auf einen Blick:


  • Start mit Content dient primär dazu, den bestehenden Vertriebsprozess zu unterstützen und Vertrauen bei bereits kontaktierten Leads zu stärken.
  • Die Website ist der zentrale Ort der Conversion. Erst wenn die Website sitzt, macht breiterer Content mehr Sinn.
  • Wähle Plattformen danach, wo deine Zielgruppe viel Zeit mit deinem Format verbringt. Für mich sind Podcast und YouTube besonders wertvoll.
  • Nutz KI Tools wie ChatGPT zur Recherche und Strukturierung, aber produziere die Kernaussage und Fallstudien selbst, damit du nicht generisch wirst.
  • Praktische Metriken zur Bewertung einer Plattform sind Anfragen, sinnvolle Kommentare und Resonanz statt reine Like Zahlen.

In dieser Folge erkläre ich, wie Content Marketing konkret funktioniert, welche zwei Ziele es typischerweise verfolgt und wie ich persönlich seit 2021 über Content und vor allem diesen Podcast Kunden für meine Agentur mad.Design gewonnen habe. Du bekommst klare Hinweise zur Plattformwahl, zur Einbindung in den Vertriebsprozess und praktische KI Hacks, die ich selbst nutze.

Warum Content beim Vertriebsprozess startet

Content ist anfangs nicht primär Reichweitenmotor. Meistens steht ein Vertriebsprozess bereits, zum Beispiel Direktvertrieb, Messen oder Telefonakquise. In diesem Szenario dient Content dazu, die Menschen, die ohnehin Kontakt zu dir hatten, zu bestätigen und zu überzeugen. Kurz: Content ergänzt und erleichtert Abschlussgespräche, statt sofort neue Massen an Menschen zu erreichen.

Konkrete Wirkungen des anfänglichen Contents

  • Er stärkt Vertrauen bei Leads, die durch Telefonate oder Meetings kontaktiert wurden.
  • Er liefert die Argumente, die auf Website und Profilen konsistent wiederholt werden sollten.
  • Er kann in Follow up Mails und Terminbestätigungen eingebunden werden, z. B. zwei bis drei erklärende Videos oder Artikel.

Die Website als Conversion Zentrum

Die Website ist der Ort, an dem Anfragen eingehen und Käufe abgeschlossen werden. Bevor du also groß Content streust, sorge dafür, dass die Website technisch, inhaltlich und in der Argumentation steht. Für mad.Design ist das der wichtigste Hebel, weil jede Kampagne und jedes Contentstück letztlich Nutzer dorthin führt.

Zwei Ziele von Content Marketing

Ich unterscheide zwei primäre Ziele, die unterschiedliche Herangehensweisen erfordern.

  • Ziel 1 Unterstützen des laufenden Vertriebsprozesses. Fokus auf Relevanz für bereits kontaktierten Traffic, Bestätigung von Entscheidungspunkten, FAQs und Einwandbehandlung.
  • Ziel 2 Reichweite und langfristiges Vertrauen aufbauen. Hier geht es darum, Zeit mit der Zielgruppe zu verbringen und Expertise sichtbar zu machen, damit neue Interessenten später konvertieren.

Plattformwahl und Aufmerksamkeit Dauer

Wähle Plattformen danach, wo deine Zielgruppe bei deinem Thema Zeit verbringt. Kurzformate sind nützlich. Ich bevorzuge Formate, die lange Aufmerksamkeit ermöglichen. Ein 30 Minuten Podcast oder ein 15 bis 20 Minuten YouTube Video generiert deutlich mehr Vertrauen als ein 30 Sekunden Clip.

  • Podcast und YouTube sind für tiefe Inhalte besonders gut.
  • Instagram und Shorts sind sinnvoll für Sichtbarkeit, aber weniger für lange Vertrauensbildung.
  • Bleib auf einer Plattform, bis du die Muster und Mechaniken verstanden hast. Nur so lernst du, warum etwas funktioniert.

Frequenz und Durchhaltevermögen

Fange so an, dass du die Frequenz langfristig halten kannst. Bei uns waren das anfangs zwei Podcastfolgen pro Monat. Qualität und Konsistenz sind wichtiger als kurzfristige Masse. Erst wenn du erkennbare Resonanz und Anfragen über Content bekommst, kannst du die Frequenz und Plattformen skalieren.

Praktische KI Hacks und Wettbewerbsanalyse

Nutze KI Tools wie ChatGPT gezielt zur Analyse und Strukturierung, nicht als Full Service. Ich nutze folgende Abläufe:

  • Transkribiere erfolgreiche fremde Videos oder Podcasts, lasse die Inhalte zusammenfassen und filtere die relevanten Punkte heraus. Dann adaptiere die Struktur und Hooks für deinen Kontext.
  • Ziehe Kommentare und Viewer Feedback heran. Kopiere Kommentare in ChatGPT und lass dir extrahieren, was Zuschauer wertschätzen oder vermissen.
  • Bei Produktinhalten: Analysiere Amazon Rezensionen der Top Produkte. Zwei und drei Sterne geben oft konstruktive Hinweise auf Bedürfnisse und Lücken.
  • Frag die KI nach psychologischen Mustern und einer rekonstruierten Struktur, damit du verstehst, warum ein Contentstück funktioniert und wie du es nachbauen kannst.

Fehler die du vermeiden solltest

Einige häufige Fehler und wie du sie vermeidest.

  • Generischer KI Content ohne persönliche oder unternehmensbezogene Differenzierung. Das klingt wie alle anderen und schafft keine Identität.
  • Zu früh zu viele Plattformen. Teste eine Plattform gründlich mit mindestens vielen Posts bevor du wechselst oder aufgibst.
  • Nur Tipps posten ohne nachweisbare Ergebnisse oder Fallstudien. Zeige, was du konkret erreicht hast, das schafft Glaubwürdigkeit.

Praxischeckliste für die ersten 90 Tage

  • Klare Zieldefinition: Unterstützt Content den Salesprozess oder dient er Reichweitenaufbau?
  • Website Check: Conversionpfade, Ansprechpartner und Beweise wie Case Studies bereitstellen.
  • Plattformwahl: Wähle eine Plattform auf Basis der Zeit die Nutzer dort verbringen und der Konkurrenzsituation.
  • Produziere authentischen Kerncontent selbst. Nutze KI zur Struktur und Analyse nicht zur kompletten Erstellung.
  • Metriken definieren: Anfragen, qualitative Kommentare und echte Leads statt reine Likes.
  • Mindestens 3 Monate testen mit konsistenter Frequenz bevor du die Plattform wechselst.

Meine Erfahrungen und Lessons Learned

Seit 2021 gewinne ich Kunden über Content. Der Podcast war die erste Plattform die für mad.Design tatsächlich zu Anfragen geführt hat. Es hat Zeit gebraucht. Wir haben klein angefangen und nur dann skaliert, als wir sahen, dass Leute reagierten und Anfragen kamen. YouTube kam dazu, als wir echte Resonanz spürten zum Beispiel durch Kommentare, die zeigten, dass Menschen die Inhalte wertschätzen.

Ein konkretes Beispiel für Markenbildung ist die Story einer Sportmarke die Extremausdauersport dokumentierte. Solche starken, authentischen Stories schaffen Identität und erklären warum Leute eine Marke wählen. Das ist das, worauf du langfristig hinarbeiten solltest.

Abschlussgedanke

Content Marketing ist kein kurzfristiger Hebel. Starte damit, den bestehenden Vertriebsprozess zu unterstützen. Wenn du Reichweite aufbauen willst, setze auf Formate, die lange Aufmerksamkeit erzeugen und produziere authentische Inhalte. Nutze KI für Recherche und Struktur, aber liefere die Substanz selbst und belege deine Aussagen mit Ergebnissen und Fallbeispielen.

Warum sollte Content Marketing beim bestehenden Vertriebsprozess starten?

Content sollte zuerst den bestehenden Vertriebsprozess unterstützen, weil er Vertrauen bei bereits kontaktierten Leads stärkt, Abschlussgespräche erleichtert und konsistente Argumente für Website und Profile liefert. So wird Content gezielt zur Qualifizierung und Abschlussunterstützung genutzt statt nur Reichweite zu jagen.

Warum ist die Website das zentrale Conversion-Zentrum?

Die Website ist der Ort, an dem Anfragen eingehen und Verkäufe abgeschlossen werden; deshalb muss sie technisch stabil, inhaltlich überzeugend und argumentativ konsistent sein, bevor größere Content-Kampagnen oder Reichweitenstrategien gefahren werden.

Wie wähle ich die richtigen Plattformen für meinen Content?

Wähle Plattformen nach dem Aufenthaltsort und Formatpräferenzen deiner Zielgruppe: Nutze Podcast und YouTube für längere Aufmerksamkeit und Vertrauensaufbau, Shorts/Instagram für Sichtbarkeit. Bleibe auf einer Plattform, bis du Muster und Mechaniken verstanden hast.

Wie setze ich KI-Tools wie ChatGPT sinnvoll im Content-Prozess ein?

Nutze KI für Recherche, Transkripte, Strukturierung und Wettbewerbsanalyse (z. B. Kommentare oder Amazon-Reviews), aber produziere Kernaussage, Fallstudien und persönliche Differenzierung selbst, damit der Content nicht generisch wirkt.

Welche Metriken sind für die Bewertung von Content erfolgskritisch?

Bewerte Content primär über Anfragen, qualitative und sinnvolle Kommentare sowie Resonanz in Form von Leads oder Terminbuchungen statt reine Like- oder View-Zahlen; diese Metriken zeigen echte Conversion-Relevanz.

Was sind häufige Fehler beim Start mit Content Marketing?

Vermeide generischen KI-Content ohne eigene Differenzierung, zu frühes Multiplattform-Testing und reine Tipp-Posts ohne nachweisbare Ergebnisse oder Fallstudien; diese Fehler verhindern Identitätsaufbau und echte Glaubwürdigkeit.

Welche Schritte gehören in eine 90-Tage-Checkliste für Content-Starts?

Definiere zunächst das Ziel (Vertriebssupport vs. Reichweitenaufbau), prüfe die Website auf Conversionpfade und Case Studies, wähle eine Plattform basierend auf Nutzungszeit und Konkurrenz, produziere authentischen Kerncontent selbst, nutze KI nur zur Struktur/Analyse und teste mindestens drei Monate mit konsistenter Frequenz.

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