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27. Juli 2023

#71: Trends, Transformation & neue Geschäftsmodelle — Interview mit Joachim Scherer

Freddy Braun - mad.Design GmbH
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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Transformation ist ein fortlaufender Prozess, der frühzeitig erkannt und mit klarer Führung sowie Mitarbeitereinbindung gestaltet werden muss.
  • Marketing muss zielgruppenspezifisch sein – digitale Kanäle sind nicht für alle geeignet, klassische Medien wie hochwertige Postwurfsendungen können wieder an Bedeutung gewinnen.
  • Employer Branding lebt von authentischen Mitarbeitererfahrungen und einer realistischen internen Wahrnehmung des Unternehmens.
  • Digitale Innovationen und Technologien wie KI beschleunigen Veränderungsprozesse drastisch und erfordern flexible und vorausschauende Unternehmensstrategien.
  • Persönliche Begegnungen und Events sind im Transformationsprozess essenziell, um Vertrauen, Kreativität und effektive Kommunikation zu fördern.

In dieser Folge sprechen wir über Transformation in Unternehmen und wie wichtig es ist, diesen Prozess frühzeitig und mit klarer Strategie anzugehen. Dabei beleuchten wir Herausforderungen wie Digitalisierung, demografische Veränderungen und Fachkräftemangel. Zudem diskutieren wir, wie Marketing zielgerichtet eingesetzt wird, um unterschiedliche Zielgruppen effektiv zu erreichen – auch mit klassischen Medien. Insights aus der Beratung und Beispiele aus verschiedenen Branchen geben praxisnahe Einblicke, wie Veränderung erfolgreich gestaltet wird.

Transformation verstehen und gestalten

Transformation bedeutet für Unternehmen heute permanenter Wandel. Die technologische Entwicklung, vor allem die Digitalisierung und künstliche Intelligenz, beschleunigen Veränderungen mit einer nie dagewesenen Dynamik. Ein Beispiel aus der Geschichte zeigt, wie lange früher Innovationen brauchten, um sich durchzusetzen – heute hingegen sind digitale Neuerungen innerhalb weniger Monate gesellschaftlich etabliert.

Mein Gast Joachim Scherer, Unternehmensberater und Interim Manager, berichtet von seiner Zeit bei Kodak, einem Unternehmen, das den digitalen Wandel im Fotobereich zu spät erkannt hat. Kodak hatte zwar die besten Voraussetzungen, den Wandel zu meistern, scheiterte jedoch an der Geschwindigkeit und der notwendigen Anpassung des Geschäftsmodells. Im Gegensatz dazu hat AGFA Healthcare früh auf Digitalisierung gesetzt und sich erfolgreich neu positioniert.

Transformation erfordert klare Führung und Commitment

  • Der Wandel bringt Unsicherheit und Ängste bei Mitarbeitern mit sich, deshalb ist Überkommunikation essenziell.
  • Führungskräfte müssen Verantwortung übernehmen, als Vorbilder agieren und den Prozess aktiv steuern.
  • Es ist wichtig, Mitarbeiter einzubeziehen, zu informieren und ihre Sorgen ernst zu nehmen, um Leistungsträger zu halten.
  • Manchmal müssen Führungskräfte eigene Positionen aufgeben und sich neu orientieren – das erfordert Resilienz und Offenheit.

Der Transformationsprozess ähnelt einer Wanderung: Man kennt das Ziel, aber der Weg ist nicht immer klar oder einfach. Führungskräfte müssen flexibel agieren, zwischen Lockerung und striktem Vorgehen abwägen und dabei stets die Menschen im Unternehmen mitnehmen.

Zielgruppenorientiertes Marketing in digitalen und analogen Welten

Marketing ist nur dann erfolgreich, wenn es die richtige Zielgruppe erreicht. In der heutigen Informationsflut fühlen sich gerade ältere Zielgruppen oft wie bei früheren Postwurfsendungen: Werbung wird schnell aussortiert. Hochwertig gestaltete Drucksachen mit haptischen Elementen können hier wieder Aufmerksamkeit erzeugen und eine tiefere Auseinandersetzung mit der Botschaft fördern.

  • Digitale Kanäle wie TikTok sind primär für junge Zielgruppen relevant, nicht für alle.
  • Im B2B-Bereich bleiben persönliche Beziehungen, etwa durch Events oder Mailings, unverzichtbar.
  • Der Mix aus digitalen und klassischen Medien steigert die Reichweite und Wirkung.
  • Marketing sollte nicht als „mehr posten auf allen Plattformen“ verstanden werden, sondern strategisch zielgerichtet und effizient umgesetzt werden.

Die rechtliche Seite spielt ebenfalls eine Rolle: Für E-Mail-Marketing ist oft ein Double Opt-In erforderlich, für postalische Sendungen nicht. Das kann ein Vorteil für den Einsatz von Printmedien sein.

Erfolgreiches Employer Branding durch authentische Mitarbeiterbotschafter

Authentizität ist im Employer Branding der Schlüssel. Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen arbeiten, prägen das Bild nach außen maßgeblich. Erfolgreiches Employer Branding basiert auf einer realistischen internen Wahrnehmung und der aktiven Einbindung der Mitarbeitenden in den Wandel.

  • Unterschiedliche Sichtweisen zwischen Management und Belegschaft müssen erkannt und zusammengeführt werden.
  • Mitarbeiter als Botschafter können nur glaubwürdig sein, wenn sie sich im Unternehmen wohlfühlen.
  • Frühzeitige Einbindung und transparente Kommunikation helfen, Leistungsträger zu halten und Widerstände zu minimieren.

Der menschliche Faktor ist entscheidend: Transformation ist kein rein technischer Prozess, sondern ein emotionaler und sozialer Wandel.

Branchenerfahrungen und Trends in der Digitalisierung

Die Digitalisierung erreicht verschiedene Branchen unterschiedlich schnell und stellt sie vor individuelle Herausforderungen. Im Gesundheitswesen etwa ist die Digitalisierung mittlerweile weit vorangeschritten, dennoch sorgt der Datenschutz oft für Hemmnisse beim Datenaustausch zwischen verschiedenen Akteuren.

  • Im Krankenhaus müssen vielfältige Zielgruppen von Pflegekräften bis zu Ärzten eingebunden werden.
  • Technische Lösungen für sicheren Datenaustausch sind vorhanden, die Akzeptanz bei Anwendern ist aber essenziell.
  • In der Produktion verdrängen Automatisierung und Robotik zunehmend manuelle Prozesse.
  • Neue Arbeitsmodelle wie New Work, Homeoffice und Vertrauensarbeitszeit verändern Arbeitsweisen und erfordern Anpassungen in Führung und Unternehmenskultur.

Diese Trends sind branchenübergreifend relevant und spiegeln die Notwendigkeit wider, Geschäftsmodelle und Prozesse kontinuierlich anzupassen.

Transformation in Startups und wachsenden Unternehmen

Startups erleben Transformation als Teil ihres Wachstums. Anfangs herrscht oft ein lockerer Managementstil, doch mit Wachstum müssen Strukturen, Verantwortlichkeiten und Prozesse professioneller gestaltet werden.

  • Externe Moderation und Beratung können helfen, unterschiedliche Sichtweisen unter Gesellschaftern auszugleichen.
  • Professionelle Strukturen sind wichtig, um Investoren zu überzeugen und nachhaltigen Erfolg zu sichern.
  • Transformation ist hier ein kontinuierlicher Prozess, der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erfordert.

Auch hier gilt: Der Mensch steht im Mittelpunkt, und die Balance zwischen Innovation und Organisation ist entscheidend.

Beratung und Umsetzung als ganzheitlicher Prozess

Beratung allein reicht oft nicht aus, um Transformation erfolgreich umzusetzen. Interim Management und Training sind wichtige ergänzende Bausteine, um Veränderungen zu begleiten, neue Geschäftsmodelle zu etablieren und Mitarbeiter zu schulen.

  • Analyse und Strategieentwicklung gehören ebenso dazu wie praktische Umsetzung im Unternehmen.
  • Training und Kompetenzaufbau sichern nachhaltige Veränderungen.
  • Erfolg hängt vom Management-Commitment und der Einbindung der Mitarbeitenden ab.

Effizienzsteigerung und neue Geschäftsmodelle sind zentrale Erfolgsfaktoren, die durch externe Expertise unterstützt werden können.

Persönliche Einblicke und Empfehlungen

Joachim Scherer schätzt besonders die menschenzentrierte Arbeit in der Beratung, die vielfältige Herausforderungen und Branchenkenntnisse vereint. Er empfiehlt Unternehmen, frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren, um Handlungsspielräume zu erhalten und erfolgreich zu bleiben.

Aus meiner Sicht als Freddy von mad.Design ergänzt sich das mit der Erkenntnis, dass Marketing und digitale Präsenz zwar wichtig sind, aber die Offline-Welt, persönliche Kontakte und hochwertige Kommunikation nicht vernachlässigt werden dürfen.

Wer sich mit Transformation beschäftigt, sollte offen sein, die Augen offen halten, und sowohl technologische als auch menschliche Aspekte in Einklang bringen.

Mehr Informationen und Kontakt

Mehr über Joachim Scherer und seine Arbeit finden Sie unter scherer-interim.de. Darüber hinaus ist er Mitglied der Deutschen Interim Management Gesellschaft (DDIM) und aktiv in der Regionalgruppe Stuttgart.

Wenn Sie Unterstützung bei Ihrer digitalen Präsenz oder Online-Marketing benötigen, besuchen Sie gerne omlg.de für ein kostenfreies Beratungsgespräch und praxisorientierte Analysen von Webseiten und Shops.

Warum ist Transformation in Unternehmen ein fortlaufender Prozess?

Transformation ist ein fortlaufender Prozess, da technologische Entwicklungen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz den Wandel mit hoher Geschwindigkeit vorantreiben. Unternehmen müssen kontinuierlich ihre Geschäftsmodelle und Prozesse anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Welche Rolle spielt Führung bei der erfolgreichen Gestaltung von Transformation?

Klare Führung und Commitment sind entscheidend. Führungskräfte müssen Verantwortung übernehmen, als Vorbilder agieren, den Wandel aktiv steuern und die Mitarbeiter intensiv einbinden, um Ängste zu reduzieren und Leistungsträger zu halten.

Wie kann Marketing zielgruppenspezifisch in digitalen und analogen Kanälen umgesetzt werden?

Marketing muss die jeweilige Zielgruppe genau ansprechen: Jüngere Zielgruppen erreicht man über digitale Kanäle wie TikTok, während klassische Medien wie hochwertige Postwurfsendungen für ältere Zielgruppen und bestimmte B2B-Segmente effektiv sein können. Ein strategischer Mix aus digitalen und analogen Medien steigert Reichweite und Wirkung.

Was macht erfolgreiches Employer Branding in Zeiten der Transformation aus?

Erfolgreiches Employer Branding basiert auf authentischen Mitarbeitererfahrungen und einer realistischen internen Wahrnehmung. Die frühzeitige Einbindung und transparente Kommunikation mit den Mitarbeitenden fördern Glaubwürdigkeit, minimieren Widerstände und unterstützen die Bindung von Leistungsträgern.

Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich bei der Digitalisierung in verschiedenen Branchen?

Branchen wie Gesundheitswesen haben bereits fortgeschrittene Digitalisierung, stehen jedoch vor Herausforderungen wie Datenschutz und Nutzerakzeptanz. In der Produktion verdrängen Automatisierung und Robotik manuelle Prozesse, während neue Arbeitsmodelle Anpassungen in Führung und Unternehmenskultur erfordern.

Wie sollten Startups Transformation und Wachstum managen?

Startups erleben Transformation als Teil ihres Wachstums und müssen von einem lockeren Managementstil zu professionellen Strukturen wechseln. Externe Moderation und Beratung helfen, unterschiedliche Sichtweisen auszugleichen und nachhaltigen Erfolg durch klare Verantwortlichkeiten und Prozesse zu sichern.

Warum ist Beratung allein nicht ausreichend für erfolgreiche Transformation?

Beratung muss mit interimistischem Management, Training und praktischer Umsetzung kombiniert werden. Nur durch umfassende Strategieentwicklung, Kompetenzaufbau und das Commitment des Managements sowie die Einbindung der Mitarbeitenden gelingt nachhaltige Veränderung.

Welche Empfehlungen gibt es für Unternehmen, die sich mit Transformation beschäftigen?

Unternehmen sollten frühzeitig auf Veränderungsprozesse reagieren, technologische Innovationen mit menschlichen Aspekten in Einklang bringen und neben digitalen auch persönliche und hochwertige Kommunikationsformen pflegen, um Handlungsspielräume zu erhalten und erfolgreich zu bleiben.

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