Das Wichtigste auf einen Blick
- Vertrieb funktioniert nur, wenn man Kunden dort abholt, wo sie stehen – reine Präsentationen und generische Botschaften helfen nicht.
- Verkaufen heißt beraten – erst verstehen, dann individuell Lösungen anbieten, ähnlich wie ein Arztbesuch mit Anamnese und Diagnose.
- Klare Nutzenkommunikation ist essenziell – viele Unternehmen kommunizieren noch immer nur, was sie tun, nicht aber wie sie ihren Kunden helfen.
- Vertriebs- und Marketingbotschaften müssen aufeinander abgestimmt sein, um Vertrauen aufzubauen und Kunden effektiv zu erreichen.
- Unternehmer müssen Vertrieb aktiv steuern, insbesondere bei kleinen Unternehmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern – Delegieren allein reicht nicht.
In dieser Folge spreche ich mit Vertriebsexperten Oliver Rother über die Herausforderungen im B2B-Vertrieb für kleine und mittlere Unternehmen. Wir klären, warum klassischer Vertrieb oft scheitert, wie echtes Verkaufen als Beratung funktioniert und welche Rolle klare Nutzenkommunikation und abgestimmtes Marketing spielen. Außerdem teile ich eigene Erfahrungen aus Workshops und dem Agenturalltag, die zeigen, wie Unternehmer Vertrieb wirklich erfolgreich gestalten können.
Olli erklärt, dass viele Vertriebsansätze daran scheitern, dass Verkäufer Kunden nicht dort abholen, wo sie stehen. Statt zuzuhören und die individuelle Situation zu verstehen, halten sie oft nur Präsentationen oder setzen auf generische LinkedIn-Nachrichten, die Kunden nicht wirklich ansprechen. Häufig fehlt eine klare Nutzenkommunikation, die zeigt, wie das Angebot konkret hilft und sich vom Wettbewerb unterscheidet.
Ich habe im eigenen Agenturalltag erlebt, wie wichtig es ist, die eigenen Stärken klar herauszuarbeiten und den Nutzen für Kunden verständlich zu machen. Nur so lässt sich Vertrieb effizient gestalten.
Ein zentrales Bild von Olli ist der Vergleich von Vertrieb mit einem Arztbesuch: Verkäufer sollten aufhören einfach nur zu verkaufen und stattdessen beraten. Das bedeutet, zuerst eine genaue Anamnese zu machen, also den Kunden und sein Problem zu verstehen, bevor eine Lösung vorgeschlagen wird.
Diese Praxis ist auch in unserem Agenturalltag wichtig geworden. Wir haben durch Ollis Workshops gelernt, dass man Angebote nicht einfach rausschicken darf, ohne den Kundenwunsch genau zu kennen. Nur so gelingt es, passgenaue Lösungen zu bieten.
Oliver Rother hat selbst viele Jahre Vertrieb bei Siemens und als Unternehmer gemacht. Er kennt alle Seiten: vom Verkäufer über den Manager bis zum Geschäftsführer. So hat er Callcenter aufgebaut, CRM-Systeme eingeführt und Vertriebsteams geführt. Dieses breite Erfahrungsspektrum hilft ihm, Vertriebsprozesse nicht nur zu verstehen, sondern systematisch zu gestalten.
Mir hat diese strukturierte Herangehensweise sehr geholfen, Schwachstellen in unserem Vertriebsprozess zu erkennen und gezielt zu verbessern.
Ein großes Problem vieler Unternehmen ist die unklare Positionierung und Nutzenkommunikation. Viele Webseiten und Vertriebskommunikationen beschreiben nur, was das Unternehmen macht, aber nicht, welchen konkreten Nutzen der Kunde daraus zieht. Das erschwert es selbst erfahrenen Vertrieblern, erfolgreich zu verkaufen.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass die Investition in eine klare Positionierung und Nutzenargumentation die Grundlage für nachhaltigen Vertriebserfolg ist.
Olli betont, dass Vertrieb und Marketing Hand in Hand arbeiten müssen. Die Botschaften müssen konsistent sein, sonst entsteht Verwirrung bei den Kunden. Marketing soll Leads generieren, Vertrieb diese weiterverfolgen und in Abschlüsse konvertieren. Fehlt eine klare Abstimmung, leidet die Effizienz.
Auch bei mad.Design arbeite ich daran, dass Vertrieb und Marketing im Team zusammenarbeiten und dieselbe Sprache sprechen, um Kunden besser zu erreichen und zu überzeugen.
Im B2B-Vertrieb gibt es keine Impulskäufe. Die Kaufentscheidungen werden oft von mehreren Personen in einem Gremium getroffen. Deshalb ist es wichtig, die unterschiedlichen Stakeholder und ihre Ziele zu kennen und gezielt anzusprechen.
Ich kenne aus eigener Erfahrung Fälle, in denen lange Projekte an falschen Ansprechpartnern scheiterten. Daher lege ich Wert darauf, im Vertrieb systematisch und mit klaren Checklisten vorzugehen.
Die meisten potenziellen Kunden sind nicht sofort kaufbereit. Der Vertriebsprozess muss daher darauf ausgelegt sein, auch mit 97% der Zielgruppe in Kontakt zu bleiben, die gerade noch nicht im Kauffenster sind.
In meinen Gesprächen mit Kunden erlebe ich oft, wie wichtig diese langfristige Beziehungspflege ist, um Vertrauen aufzubauen und letztlich den Abschluss zu ermöglichen.
Gerade kleine Unternehmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern haben oft weder ausgeprägte Managementstrukturen noch etablierte Vertriebsprozesse. Die Erwartung, Vertrieb komplett an Mitarbeiter abzugeben, ist unrealistisch.
Das entspricht auch meiner Erfahrung: Wer als Unternehmer nicht selbst am Vertrieb dranbleibt, verschenkt Chancen und riskiert Umsatzeinbußen.
Vertrieb im B2B ist komplex und erfordert eine systematische Herangehensweise mit klarer Nutzenkommunikation, abgestimmtem Marketing und aktivem Management. Unternehmer sollten diesen Prozess nicht delegieren, sondern selbst gestalten und steuern.
Wer seine Vertriebsprozesse verbessern möchte, sollte sich Zeit nehmen, seine Zielgruppe genau zu verstehen, passende Botschaften zu entwickeln und den Dialog mit potenziellen Kunden als langfristigen Prozess begreifen. Unterstützung durch erfahrene Berater wie Oliver Rother oder entsprechende Workshops kann dabei sehr wertvoll sein.
Weitere Informationen zu Oliver Rother und seinem Vertriebstraining gibt es auf salesbuilder.de.
Klassische Vertriebsansätze scheitern oft, weil Verkäufer Kunden nicht dort abholen, wo sie tatsächlich stehen. Sie nutzen generische Botschaften und Präsentationen, anstatt individuell zuzuhören und die Situation des Kunden zu verstehen. Zudem fehlt es häufig an klarer Nutzenkommunikation, die den konkreten Kundenvorteil hervorhebt.
‚Verkaufen heißt beraten‘ bedeutet, den Verkaufsprozess wie einen Arztbesuch zu gestalten: Zuerst die individuelle Situation des Kunden genau verstehen (Anamnese), dann eine passgenaue Lösung anbieten (Diagnose und Therapie). Das fördert Vertrauen und erhöht die Abschlusschancen.
Eine klare Nutzenkommunikation ist essenziell, da sie genau beschreibt, welchen konkreten Mehrwert ein Angebot für den Kunden bietet. Viele Unternehmen fokussieren sich nur auf das eigene Tun statt auf die Lösung von Kundenproblemen, was den Vertriebserfolg deutlich erschwert.
Vertrieb und Marketing müssen eine gemeinsame Strategie mit abgestimmten Botschaften verfolgen. Marketing generiert qualifizierte Leads und erzeugt Aufmerksamkeit, während der Vertrieb individuelle Gespräche führt und Vertrauen aufbaut. Dadurch wird die Effizienz im Kundengewinnungsprozess deutlich gesteigert.
Im B2B-Vertrieb werden Kaufentscheidungen meist von mehreren Personen im Gremium getroffen, weshalb es wichtig ist, alle relevanten Entscheidungsträger zu identifizieren und gezielt anzusprechen. Ein strukturierter Vertriebsprozess mit klarer Steuerung und vollständigen Informationen ist daher unverzichtbar.
Der Vertriebsprozess umfasst viele potenzielle Kunden, die nicht sofort kaufbereit sind. Deshalb ist eine wiederholte und sinnvolle Kontaktpflege über unterschiedliche Kanäle nötig, um Vertrauen aufzubauen und langfristig Abschlüsse zu ermöglichen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
In kleinen Unternehmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern sind oft keine ausgeprägten Vertriebsstrukturen vorhanden. Unternehmer müssen daher die Vertriebsrichtung vorgeben, den Aufbau aktiv begleiten und koordinieren, da reine Delegation ohne Kontrolle oft zu Umsatzeinbußen führt.
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